Montag, 29. April 2013

Tulpenfrühling in Holland?


Am vergangenen Wochenende war ich das erste Mal Teilnehmer einer Busreise. Ich hatte mich kurz entschlossen, für den erkrankten Partner meiner Schwester einzuspringen. Frühling in Holland - ich war schon sehr gespannt auf die immer wieder herrlich beschriebenen holländischen Tulpenfelder. Und was bekamen wir zu sehen: weite Rasenflächen und grüne Felder. Doch ich will mich nicht beklagen, es gab auch gelbe Felder. Die Narzissen standen in ganz Holland in voller Blüte. Aber von den Tulpenfeldern war Ende April noch nichts zu sehen. Nach drei Tagen Sonnenschein konnte man auf der Rückreise mit etwas Fantasie einen leichten Farbschimmer auf den großen grünen Flächen erkennen.

Doch ich habe diese Reise nicht bereut. An den vier Reisetagen meinte es auch das Wetter gut mit uns. Für die Holländer waren es die ersten lang ersehnten Sonnentage im Frühling. Und die Freude darüber war überall in den Orten zu spüren. Dank unseres ortskundigen Busfahrers hatten wir in den verschiedenen Stationen unserer Reise immer kurze Wege, um bei einem Rundgang einen sehr guten Eindruck zu bekommen. Klar ist, dass bei einer Busreise nicht die Zeit ist, die Besichtigung der verschiedenen Sehenswürdigkeiten zu vertiefen. Dafür sollte sich vielleicht später eine individuelle Reise besser eignen.


Mit unserem Bus besuchten wir die Städte Amsterdam, 




Delft




 und Den Haag, 





sahen uns in den Hafenstädtchen Enkhuizen





 und Hoorn






 um und besuchten den Ferienort Vollendam.




Selbstverständlich durften eine holländische Käserei und der Klompenmacher



 im Museumsdorf Zaanse Schans





nicht fehlen. Für die fehlenden Tulpenfelder entschädigte uns der Besuch im weltweit bekannten Keukenhof. Ja, hier gab es blühende Tulpen. Ich hatte jedoch die leise Vermutung, dass auf den Beeten 



die Tulpen als bereits blühende Pflanzen eingesetzt wurden. In den Pavillons dieses herrlichen Parkes war die Blumenpracht von den Tulpen bis zu den Orchideen 




schon überwältigend. Wir brauchten auf unserer Reise auf die Blumen nicht zu verzichten. Sogar unser Bus wurde mit einer Blumenkette aus Narzissen und Hyazinthen geschmückt. Doch der Höhepunkt der Blumenpracht war der jährlich im Frühjahr stattfindende 40 km lange Blumenkorso von Noordwijkerhout über Noordwwijk und Hillegom bis nach Haarlem. Es war nur zu erahnen, welche Arbeit im Aufbau der überwältigenden Blumenwagen steckt. Und dann erfuhren wir, dass in diesem Jahr die Holländer gezwungen waren, Blumen aus Frankreich hinzuzukaufen, um diese Wagen zu schmücken. Niemand wollte trotz der Wetterkapriolen auf diesen traditionellen Blumenkorso verzichten. Es wäre auch sehr schade gewesen. Wir erlebten diese Blumenwagen im kleinen Städtchen Hillegom, wo sie zentimetergenau langsam durch die Einkaufspassage fuhren. 







Eine perfekte Entschädigung für die fehlenden Tulpenfelder.


Als Fazit meiner ersten Busreise kann ich berichten, dass diese Art zu reisen eine gute Möglichkeit ist, einen Überblick über das Reiseland zu bekommen. Wenn dann auch noch eine gute Reiseleiterin, wie es unsere holländische Anni war, umfangreiche Informationen über das Land und einen Einblick in das Leben der Menschen dort vermittelt, fährt man mit vielen interessanten Eindrücken wieder nach Hause. Eine solche Reise kann schon Lust auf eine Fortsetzung machen - auch wenn mal in Holland im Frühling die Tulpen noch fehlen.